Addis Abeba, Äthiopien, 30.03.2001 (10172 Kilometer)

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Der Fluß in der Wüste

Inzwischen geht der Wasserpegel wieder zurück. Einige Fahrer warten jetzt schon über einen Tag. Zur Kontrolle schieben sie einen dicken Stein am Ufer nach, um das Abschwellen der Flut zu verfolgen. Doch bis zum Einbruch der Dunkelheit wagt sich noch kein Lastwagen durch die Furt. "Wahrscheinlich werden wir am frühen Morgen weiterfahren können", sagt einer der Fahrer.

Nachdem ich sechs Stunden gewartet habe, ziehe ich mich für die Nacht in ein kleines Basthütten-Restaurant vier Kilometer von hier zurück. Als ich am nächsten Morgen um sieben Uhr wiederkomme, ist die Lastwagenschlange verschwunden. Gespenstische Ruhe nach dem Trubel von gestern. Noch gespenstischer der LKW, der samt Anhänger umgeworfen im Fluß unterhalb der Furt liegt. Wahrscheinlich war er der erste, der es in der Nacht versucht hat.

Afar-Land.

Das Wasser über der Furt reicht auch jetzt am Morgen noch bis zu den Knien, aber der Fluß hat seine Kraft verloren. Auf der anderen Seite schwinge ich mich fröhlich wieder auf den Sattel.

Nach nur sechs Kilometern erreiche ich wieder das Ende einer Lastwagenschlange. Dieselben Fahrzeuge wie gestern, dieselben Fahrer grüßen mich wieder. Der Fluß kommt nun von rechts; in einem großen Bogen ist er zurückgekehrt. An dieser Stelle ist unter seiner Gewalt eine kleine Brücke zusammengebrochen. weiter

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